In knapp drei Monaten werde ich mich bereits auf dem Sprung nach Nicaragua befinden und genau deshalb dachte ich, dass es nun an der Zeit sei, über das zu berichten, was ich genau dort tun werde - wo dort überhaupt ist -, und was mich überhaupt dazu gebracht hat, dort hin zu gehen:
Am Anfang war da die Frage, was ich nach dem Abitur mache. Diese Frage habe nicht ich gestellt, sondern Elena in Spanien: wir standen gerade in Mugardos auf dem Quai und eigentlich habe ich in diesem Moment schon an unsere bevorstehende Heimreise gedacht. Dann kam die Elle und sagte, dass sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Mexico machen möchte, zusammen mit Lukas - und mit mir. In den folgenden Monaten planten wir also unser Jahr: aus Mexico wurde Chile, aus Chile wurde Argentinien und als wir schließlich zu dritt beim letzten Orientierungstag der EKIR (Evangelische Kirche im Rheinland) in Bonn standen, wurde uns schnell bewusst, dass man viel planen kann, aber letztlich vieles noch dem Zufall - oder zumindest anderen - überlassen ist. Dennoch war zumindest ich nach diesen ersten Eindrücken des Freiwilligen Friedensdienstes, nach Gesprächen mit ehemaligen Freiwilligen und nach den Möglichkeiten und Aufgaben der Freiwilligen, elektrisiert. Ende Dezember schickte ich meine Bewerbung ab und Anfang Januar wurde ich tatsächlich zu einem Auswahltag eingeladen. Zeitgleich erhielt ich eine Übersicht zu den verschiedenen Projekten der EKIR auf der ganzen Welt und mir wurde schnell klar, dass man gar nicht genug helfen kann. Dennoch habe ich mich letztlich für Nicaragua entschieden und das Projekt der Escuela Publica Wuppertal im Rahmen des Auswahltages vorgestellt. Zwei Wochen später erhielt ich einen Anruf, dass ich dort eine Stelle habe, wenn ich wollte.
Es wurde also Zeit, mich über das Land zu informieren, in das ich nun bald gehen würde, und wie ich es bereits von den Auswahltagen kannte, wurde ich optimal vorbereitet, ohne zu irgendeiner Zeit Bedenken oder Fragen zum FFD zu haben. Was mache ich also genau in Nicaragua? Ich bin in einer Grundschule in Matagalpa tätig und werde dort vermutlich Kunst, Sport und Englisch unterrichten. Ich werde mit Kindern zu tun haben, denen ein Leben in Deutschland wie ein Traum vorkommen muss und die vielleicht nicht verstehen, weshalb jemand in ein ärmeres Land kommt, um zu helfen. Ich werde Spanisch sprechen müssen, ohne Spanisch zu können, ich werde mich an eine neue Kultur kennen lernen müssen und mich anpassen müssen, was sicherlich nicht immer einfach ist; und all das ist eine ganze Menge Arbeit und wird nicht immer einfach sein. Aber zum Glück bin ich nicht allein: drei weitere Freiwllige sind mit mir in Matagalpa tätig und werden zu meiner neuen Familie werden.
-> http://www.ekir.de/ekir/ekir_14240.asp
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