Was Weimar für die Deutschen ist, ist Leon für die Nicaraguaner; zwar kann Leon nur einen großen Dichter vorweisen - und ein Schiller-Goethe-Denkmal sucht man hier vergebens -, doch dafür gilt Ruben Dario als einer der besten spanischsprachigen Dichter und wurde von Dichterkollegen wie Lorca ins Unermessliche gelobt.
Leon verehrt seinen Lieblingssohn eher

unauffällig; Straßen sind nach ihm benannt, ein Denkmal gibt es, genau so ein Museum. Aber Leon ist ruhig, eine Kolonialstadt, die im weiten Schatten des Momotombos sanft schläft; eine Universitätsstadt, mit einer Kathedrale, die den Stolz des ganzen Volkes repräsentiert, trotz allem ist Leon nicht ganz so touristisch wie Granada.
Als wir in Leon ankommen, brennt die Sonne auf den Asphalt, der Platz vor der Kathedrale liegt in stiller Mittagshitze und unter den spärlichen Bäumen suchen Leute Schatten. Und wir dachten tatsächlich, in Matagalpa sei es heiß.
Bereits in Leon kultivieren wir uns Urlaubsprocedere und feiern den Beginn der Reise mit einem Batido bzw. einem Liquado; einem Mix aus frischen Früchten, mit Milch oder ohne Milch. Sonne und Batiods sind seit unserem ersten Reisetag unsere treuen Begleiter und sie bleiben es bis zum Ende hin, schaffen es vielleicht sogar bis nach Deutschland, wo es jetzt langsam wärmer wird.

Der Kern der ehemaligen Kolonialstadt ist klein und wir spazieren durch die Hitze, durch die Straßen mit den bunten Häusern, sehen uns Kirchen und den Markt an, finden ein nettes Hotel mit Patio, reden, schweigen, trinken viel und zum Abend hin sitzen wir wieder vor der Kathedrale Leons, dem ältesten Bauwerk Lateinamerikas. Händler preisen ihre Waren an und wir treffen einen Münzhändler, der uns Scheine schenkt und einen Berg von Münzen andreht. Schließlich sind wir beide zufrieden, essen ein dickes Beef Steak und lassen den Abend nett ausklingen.
Hi Barbara,
AntwortenLöschenes ist immer wieder schön, von dir zu hören (oder hätte ich besser schreiben sollen "lesen"?).
Herzliche Grüße aus Bochum,
Thomas
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